LogoSolair II - Moderne Werkstoffe und neue Technologien


Viele innovative Ideen werden mit der Entwicklung der Solair II zum ersten Mal in die Tat umgesetzt. So ist die Solair II weit mehr als ein elektrisch betriebener Motorsegler mit Solargenerator. Ganz neue Lösungen flossen bereits bei der Entwicklung der Strukturbauteile ein. Neben der konsequenten Umsetzung des technisch Machbaren im Hinblick auf die Gewichtsreduzierung führte die Integration wesentlicher Nebenfunktionen zu einer weiteren Gewichtseinsparung sowie einer Vereinfachung beim Aufbau und der Bedienung. Als Beispiel sei hier auf die Scharnierverbindung hingewiesen:

Lackierte Aluminiumhülsen werden im Drehpunkt der Klappen von den Fasern der Verbundstruktur umschlungen. Über einen dünnen Stahldraht als Achse werden die Flosse und das Ruder miteinander verbunden. Dabei verläuft das Scharnier über die gesamte Ruderlänge; alle 30 mm steht der Querschnitt des Stahldrahtes als Scherfläche zur Verfügung.

Querschnitt des Ruderscharniers
Das im Faserverbund integrierte Scharnierband entsteht zusammen mit dem Bauteil in der Negativform.


Um die Zuverlässigkeit zu erhöhen und den Wartungsaufwand zu reduzieren, sind alle zu montierenden Baugruppen formschlüssig miteinander verbunden. Über federbelastete Arretierungsbolzen werden die Baugruppen automatisch gesichert. Der Montageaufwand beschränkt sich damit auf das Eindrücken der Federbolzen und das Zusammenschieben der Bauteile. Sobald der Federbolzen einrastet, ist gewährleistet, daß die Bauteile korrekt zusammengesetzt und gesichert sind. Es müssen auch keine Gestänge mehr miteinander verbunden werden. Alle Ruderanschlüsse und auch die elektrischen Verbindungen erfolgen automatisch. Dabei erfolgt die Anlenkung der Ruderklappen über zentrale Torsionsanlenkungen im Rumpf. Im Flügel und auch in den Leitwerksflossen ist damit keine Kinematik mehr erforderlich.

Winglet-Steckverbindung

Alle Bauteile der Solair II werden formschlüssig miteinander verbunden. Federbelastete Sicherungsbolzen sorgen für eine sichere wie einfache Arretierung.


Neue Wege werden auch bei der Anbringung der Solarzellen beschritten. Mit einem eigens hierfür optimierten Lötverfahren gelingt es zunächst, die Zellenverbinder nur mit der Hälfte der im Serienverfahren üblichen Auftragsstärke zu verbinden. Dieses gestattet eine wesentlich dünnere Einbettung des Generators in GFK. Rohacell auf der Rückseite des Generators gewährleistet eine bestmögliche Anpassung an die tragende Struktur bei gleichzeitiger thermischer Isolierung. Dieses ist besonders wichtig, damit die tragende Struktur bei intensiver Sonneneinstrahlung nicht zu stark aufgeheizt wird. Dabei ist der Generator segmentweise formschlüssig mit der Tragflügeloberseite verbunden. Ein ausgeklügelter Spielausgleich ermöglicht es, daß sich die Flügelschale unter den einzelnen Generatoren durchbiegen kann, ohne daß dabei Spannungen auf die empfindlichen Solarzellen übertragen werden.

Aber auch viele elektronische Komponenten wurden eigens für die Solair II entwickelt. Wie bei vielen anderen Einzelkomponenten auch wurde hier auf das Know-How zahlreicher Spezialisten zurückgegriffen:

So konzipierte PCE-Solartechnik den Solar-Laderegler Optimizer, der bei unterschiedlichsten Einstrahlungsbedingungen den kostbaren Solarstrom mit 98 % Wirkungsgrad den Akkus bzw. dem Antriebsstrang zuführt und gleichzeitig dafür sorgt, daß die Solarzellen immer im MPP-Punkt betrieben werden.

Ebenso wurde der Motorregler in Zusammenarbeit von Albrecht Elektronik und Ing.-Büro Schoder speziell für die Solair II entwickelt. Dabei galt es nicht alleine, die hohe elektrische Leistung, immerhin fließen in der Startphase Ströme bis zu 180 Ampere, möglichst verlustarm und fein dosiert zu regeln. Ferner galt es hier, die Bedienungssicherheit bei geringstmöglicher Störanfälligkeit zu optimieren. Der computergesteuerte Regler schützt somit zuverlässig vor unbeabsichtigem Einschalten der Antriebe, ein wichtiger Sicherheitsaspekt! Softanlauf gehört ebenso zu den speziellen Features dieses Reglers wie eine feinfühlig dosierbare Motorbremse und ein Überlastungsschutz, der Motor und Elektronik bei Blockieren der Antriebe zuverlässig schützt.

In der Hand weiterer Spezialisten lag die Entwicklung der Antriebseinheit. Dabei war die Entwicklung und Herstellung des Antriebssystems bestehend aus Motor und Luftschraube eine echte Teamarbeit nahmhafter Modellflieger. Erst durch eine optimale Abstimmung aller Komponenten aufeinander ist es dabei möglich geworden, diese hohen Wirkungsgrade im Antriebsstrang zu erzielen.

MotorPropellerblatt

Die Entwicklung des Antriebsstranges war eine Teamarbeit namhafter Modellflieger. Wichtig war hier insbesondere die optimale Abstimmung der einzelnen Komponenten aufeinander.


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